Zwischen Yak und Jurte: Die Mongolei

Mongolische Schweiz

Wer nicht nur von einer Durchquerung des flächenmäßig größten Landes der Erde träumt, sondern Entdeckergeist und ein nicht zu bändigendes Interesse für die Nachkommen von Dschingis Khan und Konfuzius mitbringt, wird die beliebteste Route des Zarengold-Sonderzuges wählen und östlich von Ulan Ude den Gleisen der Transmongolischen Eisenbahn folgen, schließlich über die Hauptstadt der Mongolei, Ulaan Baatar, und den chinesischen Grenzposten in Erlian den Weg ins Reich der Mitte bis nach Peking fortsetzen.

Märchenhaft mutet die Mongolei an, die wir nach einer entspannten Passkontrolle im Abteil erreichen: Hier durchqueren wir, nur durch das Fenster des Abteils getrennt, eine geradezu urtümliche Gras- und Steppenlandschaft. Die Luft ist so klar, dass man den Horizont in der Ferne nur erahnen kann, so weit scheint er. Erst nach Stunden ist hier und da ein uriges Jurtencamp zu erspähen, ab und an auch sich langsam durch die Täler schiebende Ketten von Höckern: Kamelkarawanen auf einer Jahrtausende alten Handelsroute. Dann einmal berittene Nomaden, die sich ihren Yaks widmen; später buddhistische Tempel, die Hauptstadt Ulaan Baatar.

Schließlich erreicht der Zarengold-Sonderzug nach der Durchquerung der unbeschreiblichen Wüste Gobi bei Erlian die chinesische Grenze – Zeit, das inzwischen lieb gewonnene rollende Zuhause zu verlassen …

von Karsten Prachold